Studienreise 2019 | Georgien

Die diesjährige Studienreise führte 20 Absolvent:innen von 5. bis 11. Juni 2019 nach Georgien. Es war eine besondere Reise.

Kleines Land am großen Kaukasus

Landschaft, Klima und damit Fauna und Flora variieren auf kleinstem Raum, gleichzeitig wird dem Thema „Umwelt“ (noch) wenig Aufmerksamkeit geschenkt – eine ideale Fachexkursion für Ysperabsolvent:innen.

Georgien gehört zu den Schwerpunktländern der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (viele Projekte vor allem mit Fokus auf Land- und Forstwirtschaft). Es ist wieder gelungen Expert:innen vor Ort zu kontaktieren, die für uns exzellente facheinschlägige Programmpunkte zusammengestellt haben. Die lokale Umweltorganisation CENN setzt verschiedene Initiativen und wird auch von österreichischer Seite unterstützt. Beispielsweise konnten Projekte zur nachhaltigen Entwicklung im ländlichen Raum besucht werden.

Großer Kaukasus
Der Große Kaukasus dominiert den Norden des Landes, am Hauptkamm mit seinen 5000-er Gipfeln verläuft die Grenze zu Russland. Bis ca. 3.000 m führte uns auch die Studienreise. Mit dem Aufbau von nachhaltigem Tourismus, Naturschutz und Schutzgebietsmanagement wurde erst begonnen, wie uns lokale NGOs berichteten. Auch der Rest des durch abtrünnige Landesteile nur mehr 57.215 km² kleinen Landes ist recht gebirgig: im Süden liegt der Kleine Kaukasus, daneben gibt es weitere Gebirgsketten, die das Land strukturieren. Wir waren beispielsweise im Saguramo-Gebirge, wo wir im Nationalpark Tbilissi von zwei Experten der Ilia State University durch nahezu unberührte Buchenwälder geführt wurden. Der Forstsektor zählt zu den wichtigsten Bereichen in der Entwicklungszusammenarbeit mit Österreich. So wurden zuletzt die Novelle der Forstgesetzgebung und die Einführung einer Waldinventur fachlich unterstützt.

Wald und Naturgefahrenmanagement
Was das Fehlen des Waldes durch intensive Beweidung bedeutet, konnten wir vor allem im Großen Kaukasus sehen: großflächige Erosion bis hin zu Hangrutschungen und mangelndes Wasserrückhaltevermögen. Im überwiegenden Teil des Landes gibt es – im Gegensatz zu Österreich – kaum aktives Naturgefahrenmanagement. Andererseits konnten wir auch Flüsse und Wildbäche, die nicht oder nur wenig verbaut bis ins Tiefland fließen, erleben.

Begeisterte Reisegruppe
Diese Studienreise war mit knapp 7 Tagen die längste, die der Absolventenverband bisher organisiert hat. Es gab große Nachfrage und die Plätze waren diesmal innerhalb weniger Tage ausgebucht, etliche Mitreisende waren das erste Mal auf einer AV-Reise dabei.

„Für mich ist es eine tolle Möglichkeit ein interessantes Land zu bereisen, vor allem weil wir ein Fachprogramm haben, das man als Tourist keinesfalls erleben könnte“, so Karoline Messenböck (Mjg. 2011). Sie hat das erste Mal an einer AV-Studienreise teilgenommen und freut sich darüber: „Auch wenn sich etliche Leute bisher nicht kannten, verstehen sich alle auf Anhieb – die HLUW verbindet halt.“



Ulrich Wolfsmayr

Maturajahrgang 2003

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