Studienreise 2016 | MAZEDONIEN

Bereits im Mai führte die diesjährige
Absolventenverbandsreise
nach Mazedonien.

Abenteuer MAZEDONIEN

Der Auftakt der diesjährigen Abenteuer- und Studienreise gestaltete sich eher ungewöhnlich: Die erste Nacht sollten wir im Kloster Sveti Jovan Bigorski im Mavrovo Nationalpark verbringen. Ein Ort, der unsere Erwartungen bei der Ankunft aber in Sekundenschnelle bei weitem übertraf, denn die Gebäude der Klosteranlage sind von zurückhaltender Schönheit und der Ausblick ist atemberaubend. Kulturell ganz besonders interessant war es, Näheres über das Leben der Mönche zu erfahren, mit ihnen gemeinsam zu essen und bei der Morgenmesse dabei sein zu können.

Traumhaftes Ohrid
Am zweiten Tag ging die Reise dann auch schon weiter ins gut 110 Kilometer entfernte Ohrid. Auf dem Weg dorthin hielten wir in Debar, um das Gipswerk der Firma Knauf und eine der ehemaligen Gips-Minen zu besichtigen. In Ohrid angekommen, überfiel uns sofort Urlaubsstimmung. Die Stadt liegt am gleichnamigen Ohrid-See, der Mazedonien und Albanien trennt und man hat sofort das Gefühl, man befinde sich direkt am Meer. Mehr zur jahrtausendealten Geschichte dieses Ortes erfuhren wir am nächsten Tag bei einer Stadtführung, die mit einer Bootsfahrt endete.

Hoch zu Esel
Der Nachmittag führte uns in ein rund 20 Kilometer von Ohrid entferntes Dorf namens Kuratica mit typisch mazedonischem Schicksal. Einst lebten hier mehrere tausend Personen, doch in den vergangenen 20 Jahren zieht es mehr und mehr Mazedonierinnen und Mazedonier ins Ausland. Sie suchen bessere Jobs, eine bessere Ausbildung für ihre Kinder und so zählt die Bevölkerung Kuraticas heute nur mehr wenige hundert. Diese haben sich aber entschlossen, den Tourismus anzukurbeln und so diesem Trend entgegenzuwirken. Gäste können hier eine etwa einstündige Eselsafari buchen, bekommen Mittagessen, werden herumgeführt und erfahren, wie das Leben in Kuratica so ist.

Ein Abend in Skopje
Skopje ist definitiv einen Besuch wert, denn die Stadt ist sehr interessant konzipiert und hat spannende Geschichten zu erzählen. Keine fünf Jahre alt ist das antik anmutende Stadtzentrum entlang des Flusses Vardar: Prunkvolle Gebäude, ausladende Brücken und Statuen mazedonischer Helden. Ein skurriles, sehr kostenintensives Projekt, das die Meinungen der Menschen in Skopje spaltet, nicht schlecht anzusehen, aber eine sehr politisch aufgeladene Inszenierung der eigenen Geschichte. Doch noch etwas fällt auf. Die markanten Plätze der Städte Mazedoniens zieren bunte Farbflecken, als hätte letzte Nacht jemand zum öffentlichen Paintballspielen aufgerufen. Tatsächlich aber ist es das Abbild der Empörung gegenüber dem politischen Establishment. Es ist die „Bunte Revolution“ mit der die Menschen in Mazedonien das Verschwenden der Steuergelder, Korruption und politische Missstände anprangern.

Die politische und vor allem die umweltpolitische Entwicklung Mazedoniens waren auch das Thema unseres Besuchs in der Firma Makpetrol und im Umweltministerium am letzten Tag unserer Reise. Während im Ministerium unsere allgemeinen Fragen zur Umweltsituation Mazedoniens beantwortet wurden, diskutierte Maja Sotirovskas, Makpetrols Beauftragte für Umweltschutz, Qualitätsmanagement und Abfallwirtschaft, mit uns über die Schwierigkeiten und Fortschritte der Implementierung von Recycling- und Abfallwirtschaftssystemen auf innerbetrieblicher aber auch auf nationaler Ebene. Und dann war sie auch schon wieder vorbei, unsere kurze aber sehr eindrucksvolle Reise.



Sandra Hochstöger

Maturajahrgang 2007

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